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Eisenman gegen halbiertes Mahnmal

■ Gutachten: Durchmarsch zu neuem Wettbewerb nicht möglich

Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) hat nach Ansicht von Lea Rosh die Rechnung erneut ohne seine Juristen gemacht: Ein direkter Durchmarsch zu einem dritten Wettbewerb für das geplante Holocaust-Mahnmal, diesmal unter Einschluß eines Museums, soll nach einem von Naumann selbst in Auftrag gegebenen Gutachten rechtlich nicht möglich sein. Das erklärte die Vorsitzende des Förderkreises für das Denkmal gestern bei einer Diskussion im Deutschen Theater. Der Inhalt des Gutachtens sei ihr aus sicheren Quellen bekannt. Demnach müsse zunächst das bisherige Ausschreibungsverfahren beendet werden, bevor über einen neuen Entwurf entschieden werden kann.

Unterdessen wandte sich der amerikanische Architekt Peter Eisenman in einem Interview mit dem Tagesspiegel gegen eine weitere Verkleinerung des in seinem Entwurf vorgesehenen Stelenfelds. Es sei „inakzeptabel“, wenn das Gelände für das eigentliche Mahnmal zugunsten eines Museumsbereichs auf die Hälfte zusammengestrichen würde. Zugleich äußerte sich Eisenman optimistisch, daß das Mahnmal Ende 2001 fertig sein könne. Außerdem regte der Architekt an, eine Stiftung zur Koordination der Berliner Holocaust-Gedenkstätten zu schaffen. Bislang lehnen Vertreter der bestehenden Gedenkstätten die Museumsidee ab. Es drohe ein „Moloch außer jeder Proportion“, sagte Reinhard Rürup, Leiter der Dokumentation „Topographie des Terrors“. rtr, ADN, taz

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