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Wieder Karten lesen in der Potsdamer Straße

■ Nach sechs langen Jahren Exil in Friedenau zog die Kartenhandlung „Schropp“ wieder zurück

Schon der Name ist geschichtsträchtig: Schropp'sche Landkarten- Anstalt. Das 1742 gegründete Berliner Traditionshaus hatte nach dem Zweiten Weltkrieg fast drei Jahrzehnte seinen Sitz in der Potsdamer Straße. Vor sechs Jahren zog die kurz Schropp genannte Firma der horrenden Mieten wegen ins Exil nach Friedenau. Gestern kehrte Schropp zurück, in den Neubau des deutschen Architekten Josef Paul Kleihues in der Potsdamer Straße 129.

Heute bietet die Schropp'sche Fachbuchhandlung für Geographie auf 350 Quadratmetern und zwei Etagen Karten, Atlanten und Reiseführer, aber auch Exotisches wie den Stadtplan der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator oder eine Flugnavigationskarte für den nördlichen Jemen. „Wir haben hier gut 40.000 Karten und rund 20.000 Bücher“, schätzt die heutige Inhaberin Regine Kiepert.

Vor 257 Jahren handelte Gründer Simon Schropp, ausgestattet mit einem Privileg der Königlichen Akademie der Wissenschaften, nur mit Landkarten. Anfang des 19. Jahrhunderts war Schropp eines der führenden preußischen Landkartenverlagshäuser.

Auch wenn sich heute mit Karten kaum noch Geld verdienen läßt, das einstige Herzstück der Landkartenanstalt blieb erhalten: die Werkstatt, in der Karten auf Holzplatten aufgezogen werden. Doch damit macht Schropp gerade noch zehn Prozent des Umsatzes. Heute arbeiten dort nur noch zwei Angestellte. Ilja Weitzel

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