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Moskau und Bonn gemeinsam gegen die Mafia

■ Bundesinnenminister Otto Schily vereinbart in Moskau mit seinem russischen Kollegen Sergej Stepaschin gemeinsames Vorgehen gegen die organisierte Kriminalität

Moskau (dpa) – Rußland und Deutschland wollen gemeinsam verstärkt organisierte Kriminalität bekämpfen. Dazu unterzeichneten Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) und Rußlands Erster Vizeregierungschef und Innenminister Sergej Stepaschin gestern in Moskau ein bilaterales Abkommen. Mit Hilfe der Vereinbarung soll die Kooperation bei der Bekämpfung von Schleuserkriminalität, Geldwäsche, Drogenhandel, illegalem Waffen- und Menschenhandel, Autodiebstahl sowie Wirtschafts- und Technologiekriminalität intensiviert werden.

Nach offiziellen Angaben der deutschen und russischen Behörden gab es in Rußland 1998 etwa 9.000 kriminelle Gruppen mit etwa 100.000 Mitgliedern. Nicht alle Gruppen seien international tätig. Doch Verbindungen russischer krimineller Gruppen nach Deutschland seien wiederholt bekanntgeworden.

In den kommenden Jahren will Deutschland Rußland auch bei der Ausbildung von Polizeikräften unterstützen. Für Rußland sei besonders die Zusammenarbeit gegen die Geldwäsche und den illegalen Geldtransfer wichtig, sagte Stepaschin. In den kommenden drei Monaten solle mit der deutschen Seite ausgearbeitet werden, wie die Geldströme aus Rußland besser analysiert werden können. Außerdem wollten die russischen Sicherheitsbehörden auf Bitte der deutschen Seite auch in Erpressungsfällen ermitteln. Besonders in Sankt Petersburg hätten deutsche Firmen über Fälle von Erpressung geklagt. Stepaschin begrüßte die Auslieferung russischer Straftäter durch Deutschland.

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