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Pannen bei Festnahmen nach Krawall am Sielwall

■ Feuerwehr mußte Zellenschloß aufbrechen / „Unschuldige acht Stunden festgehalten“

Bei Festnahmen im Anschluß an Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Autonomen an der Sielwallkreuzung ist es in der Nacht von Freitag zu Samstag zu einer erheblichen Panne gekommen. Nach Angaben Betroffener konnten etwa 25 Festgenommene nach Feststellung ihrer Personalien eine Sammelzelle wegen eines kaputten Schlosses nicht mehr verlassen. Erst nach drei Stunden habe die Feuerwehr die Zelle schließlich mit einem Trennschneider aufgeflext. In der Zwischenzeit hätten Betroffene weder zur Toilette gekonnt, noch wäre Hilfe in einem Notfall möglich gewesen, klagen diese. „Zumal es sehr stickig war“, so ein Vorwurf. Insgesamt beteuern Festgenommene bis zu acht Stunden in Gewahrsam gewesen zu sein.

Das Polizeilagezentrum konnte den Vorfall gestern nur insofern bestätigen, als daß tatsächlich die Feuerwehr eine Zelle hätte öffnen müssen. Weitere Angaben wollte man zunächst nicht machen.

Zu den Festnahmen von 64 Personen ist es nach Angaben der Polizei gekommen, als Punker und Autonome Polizisten mit Bierdosen und Steinen beworfen hatten und auf der Sielwallkreuzung Wahlplakate und Matratzen angezündet wurden. Auch aus einem nahegelegenen Lokal seien Personen festgenommen worden, so die Polizeimeldung.

Festgenommene beteuerten dagegen gegenüber der taz ihre Unschuld. „Eine Handvoll Punks hat auf der Kreuzung Feuer gemacht. Dann ist die Polizei im Großaufgebot angerückt und hat alle festgenommen, die sich auf der Kreuzung oder teilweise auch in den umliegenden Lokalen aufgehalten haben“, so ein unbeteiligter Anwohner, der selbst zu den Verhafteten zählte. Er erwägt nun, Anzeige zu erstatten. Jeti

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