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Stiftung als Anstifter

■ Mit insgesamt 100.000 Mark wurden Projekte gegen Rechts preisgekrönt

Die Heinrich-Böll-Stiftung en-gagiert sich gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Gestern präsentierte die Grünen-nahe Stiftung die Gewinner ihres Wettbewerbs „Anstiftung zur Einmischung“. Mit insgesamt 100.000 Mark werden damit sieben antirassistische Projekte unterstützt.

Förderpreise in Höhe von je 20.000 Mark erhielten Projekte in Leipzig, Marburg, Berlin und Bernau für ihre Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Medien. Die Berliner „Werkstatt für interkulturelle Medienarbeit“ etwa dreht mit dem Geld einen Film über rechtsradikale Stimmungen und Situationen in der Schule. Die Aktion „Noteingang“ aus dem Land Brandenburg bittet die Betreiber von Läden und Kneipen, Aufkleber an ihre Fenster zu kleben mit der Aufschrift „Wir bieten Schutz und Informationen bei rassistischen und faschistischen Übergriffen“. Für den Jugendtreff „Conne Island“ in Leipzig erklärte Ulrich Schuster, es gelte vor allem Kinder anzusprechen und ihnen „alternativen Spaß“ anzubieten, den sie sonst in rechten Cliquen suchten.

Angesichts des Wahlerfolgs der DVU in Bremerhaven gelte es weiterhin, „Dämme gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“ zu bauen, betonte Stiftungsvorstand Ralf Fücks, „auch wenn die Flutwelle rechtsextremistischer Gewalt abgeebbt scheint“.

Finanziell fördern und bekanntmachen sollte der Wettbewerb die praxistauglichsten Vorschläge. „Nicht durch große Proklamationen“ wolle man dem „alltäglichen Rassismus“ begegnen, erläuterte Fücks, sondern durch „positive Beispiele von Zivilcourage“. Diese zu fördern sollte allerdings genauso Aufgabe des Staates sein, kritisierte Fücks im Rahmen der Präsentation. Wettbewerbsgelder seien nicht geeignet, die „Versäumnisse und Dummheit von Landespolitikern und Kommunen“ aufzufangen. Marc Ermer

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