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Mordaufruf im Internet

■ Ermittlungen gegen Skinhead

Stuttgart/Tübingen (dpa) – Die Tübinger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Rechtsextremisten, der im Internet zum Mord an zwei jungen Männern aufgerufen haben soll. Der leitende Oberstaatsanwalt bestätigte gestern einen Bericht der Süddeutschen Zeitung. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 20jährigen Skinhead vor, öffentlich zu einer Straftat aufgefordert zu haben. Ziel des einen Mordaufrufs soll ein Mann aus Baden-Württemberg sein, bei dem anderen wird der Name eines angeblich zur linken Szene gehörigen Norddeutschen genannt.

Der Vizepräsident des baden-württembergischen Verfassungsschutzes, Hans-Jürgen Doll, sprach von einer „neuen Qualität“ in den Aktionen der Rechtsradikalen. In Magazinen und im Internet seien bisher politische Gegner und unliebsame Personen beschimpft worden. Zum Teil seien auch Adressen und Telefonnummern mit dem Ziel veröffentlicht worden, die genannten Personen zu quälen und zu verunsichern. Ein Aufruf zum Mord, bei dem eine Belohnung genannt werde, sei bisher noch nicht bekannt geworden.

Auf den Mordaufruf stießen offenbar Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz beim Routine-Check des Netzes. Außerdem gelang es, den deutschen Urheber des Aufrufs zu enttarnen. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes, bei der unter anderem dessen Computer sichergestellt wurde, fanden die Fahnder Hinweise darauf, daß der Mann den Mordaufruf verfaßt hatte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bestreitet der 20jährige dies. Gegen ihn sind weitere Verfahren anhängig.

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