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OZ wieder erwischt

■ Gewerkschaft der Polizei fordert, dass Graffiti-Sprayer in Haft kommt

Nach der erneuten Festnahme des 49-jährigen Graffiti-Sprayers „OZ“, der am Mittwochabend auf frischer Tat erwischt worden war, hat die Gewerkschaft der Polizei GdP die Justiz kritisiert. Es sei nicht hinnehmbar, dass der 49-Jährige trotz etlicher Festnahmen und dreier Verurteilungen noch auf freien Fuß sei, erklärte der Hamburger GdP-Landesvorsitzende Konrad Freiberg gestern. Der von dem 49- Jährigen angerichtete Schaden dürfte mittlerweile in die Millionen gehen, kritisierte der Gewerkschaftschef.

Rund 120.000 Mal wurde das Zeichen des 49-Jährigen – „OZ“ – auf Wände in Hamburg gesprüht. Dreimal wurde der Mann in den vergangenen vier Jahren wegen seiner Sprühereien, aber auch wegen Beleidigung, Diebstahl und Schwarzfahrens verurteilt. Ins Gefängnis musste er aber noch nicht, weil der „Spayer-Oldie“ gegen die Urteile – zuletzt zwei Jahre Freiheitsstrafe – Berufung einlegte. Ein Haftbefehl wurde nicht erlassen, weil Wiederholungsgefahr bei Sachbeschädigungen nicht als Haftgrund gilt.

Die Berufungsverhandlung wird möglicherweise im November stattfinden. Es stünden noch Gutachten aus, sagte Gerichtssprecherin Sabine Westphalen. Neben einem psychiatrischen stehe ein weiteres Gutachten aus. Es solle klären, ob es sich bei den Taten des 49- Jährigen um Sachbeschädigungen handele. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes sei diese nur gegegeben, wenn durch die Schmierereien oder die anschließende Entfernung eine Substanzbeschädigung eintrete.

„OZ“ ist bereits unzählige Male von Polizisten auf frischer Tat festgenommen worden, zuletzt am Mittwochabend, als er sein Zeichen und eine Maske auf eine Bretterwand in Hamburg-Eimsbüttel sprayte. lno

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