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Wettbewerb im Osten

■ Kunden können Stromanbieter wählen

Berlin (dpa/taz) – Die westdeutschen Stromkonzerne wollen den Absatz ostdeutscher Braunkohle mit hohen Ausgleichszahlungen stützen. Das sieht ein Stabilisierungsmodell vor, das die Gesellschafter des überregionalen Ost-Stromversorgers Veag Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) gestern vorgeschlagen haben. Damit würde der Stromwettbewerb auch in Ostdeutschland Einzug halten.

Die Anteilseigner der Veag (Bayernwerk, PreussenElektra, RWE und Energie Baden-Württemberg) wollen den von der Veag erzeugten Braunkohlestrom zu kostenorientierten Preisen vollständig abnehmen und vermarkten. Den Verlust aus der Differenz zwischen Kosten und sinkenden Marktpreisen, der sich in dreistelliger Millionenhöhe pro Jahr bewegen könne, übernehmen die Veag-Gesellschafter, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

Müller begrüßte den Vorschlag. Damit würden die auf Dauer nicht haltbaren höhere Strompreise im Osten gegenüber dem Westen abgeschafft. Auch würden Arbeitsplätze in der Braunkohleindustrie erhalten. Zudem könnten alle Stromverbraucher Ostdeutschlands voll vom beginnenden Stromwettbewerb profitieren.

Die Veag weigert sich gegenwärtig noch, Strom aus den westlichen Bundesländern durch ihre Kabel zu den VerbraucherInnen zu leiten. Sonst sei der Absatz des teureren Braunkohlestroms, der in den östlichen Bundesländern hergestellt wird, nicht mehr gewährleistet. Wenn der Absatz des Braunkohlestroms gesichert ist, fällt die Begründung für den Ost-Protektionismus weg.

Wirtschaftsminister Müller hatte durchblicken lassen, dass er eine Quote für Oststrom einführen könnte, wenn die Westkonzerne nicht bereit seien, dem Wettbewerb zum Durchbruch zu verhelfen. koch

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