: Kochgrundlagen mit der Maus
Der Untertitel dieses Kochbuchs („Rezepte, Tipps und Tricks“) zeigt, an welche Adressaten dessen Autorin Sophie von Lenthe vielleicht in erster Linie gedacht hat: an Menschen, die gern gut essen, selbst die schlichten Speisen. Also Kräuterquark, Spiegelei, Bratkartoffeln, Pfannkuchen, Spaghetti Bolognese und anderes, was kulinarisch nahe liegt, aber so oft misslingt. Wer also einfühl-, ja behutsame, eben mausmäßige Nachhilfen sucht, ist mit diesem Kochbuch bestens bedient. Die Standards einer modernen, guten Küche sind ihr Gesetz: Kein Essen kann schmecken, das nicht aus guten Zutaten komponiert wird. Trotzdem ist die Autorin keine Puristin, selbst Tiefkühlkräuter lässt sie gelten, wenn frisches Basilikum nicht zu haben ist.
Doch taugt dieses Kochbuch auch für Kinder, die sich in der Küche von Mama und (seltener) Papa emanzipieren wollen? Die endlich einmal selbst herausfinden wollen, wie geile Nudeln noch geiler munden? Die aber noch nicht virtuos genug mit Zwiebelhacker, Schneebesen, Sparschäler, Waage und Messbecher hantieren können, um den technischen Vorgang des Kochens zu beherrschen, um sich besser auf die Produktion des besten Geschmacks zu konzentrieren?
Keine Ahnung. Nach allem, was man von Kindern wissen kann, ist wohl richtig, dass sie nicht weniger faul und bequem sind als Erwachsene; sie also schon deshalb gern am Imbiss oder bei McDonald‘s auf die schnelle Dienstleistung zurückgreifen. Denn Kochen macht zwar auch Spaß, aber es kostet Zeit. Die sich Kinder oft nicht nehmen wollen, schon gar nicht, wenn ihre Eltern das von ihnen erwarten. Als Fibel für ABC-Schützen am Herd ist es allerdings perfekt geeignet. JaF
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen