: Luxemburg-Demo verboten
Aus Hass auf die PDS: Attentäter droht mit einem Blutbad. Demonstration jetzt nächsten Samstag
Berlin (taz) – Erstmals seit 1946 ist die Ehrung für die ermordeten Kommunisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in Berlin gestern ausgefallen. Polizeipräsident Hagen Saberschinsky hatte die Veranstaltung verboten, nachdem der Berliner Olaf-Jürgen Staps damit gedroht hatte, bei dem traditionellen Gedenken mit Handgranaten und einer Maschinenpistole ein Blutbad anzurichten.
Der 39-Jährige begründete seine Ankündigung damit, dass die PDS seinen Kampf gegen die Sanierung seiner Wohnung nicht ausreichend unterstützt habe. Staps, der daraufhin sein Wohnhaus in Flammen gesteckt hatte und seitdem untergetaucht ist, wird von der Polizei als unberechenbar eingestuft. Die PDS, die als Veranstalterin auftritt, hat die Verbotsverfügung daraufhin akzeptiert. Der Parteivorstand ruft jetzt für den 15. Januar an die „Gedenkstätte der Sozialisten“ in Friedrichsfelde. Trotz Verbots demonstrierten mehrere tausend Linke, um an die 1919 von Rechtsradikalen erschossenen Sozialisten zu erinnern. Zu Anschlägen kam es nicht. Andreas Spannbauer
Berichte und Interview Seiten 19 und 21
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen