: ■ Auch CDU findet Kanther untragbar
In der Hamburger CDU wird die Kritik an der Bundespartei immer lauter. Der Vorsitzende der Bürgerschaftsfraktion, Ole von Beust, forderte Ex-Bundesinnenminister Manfred Kanther auf, sein Bundestagsmandat niederzulegen. Dieser sei als Mitglied im Rechtsausschuss des Bundestags „absolut untragbar“. Kanther hatte am Freitag den Transfer von Millionen auf ein schwarzes Auslandskonto der hessischen CDU zugegeben. Zugleich forderte von Beust erneut Altkanzler Kohl auf, die Namen der bislang anonymen Spender zu nennen. Seine Stellvertreterin Antje Blumenthal gestand gestern, sie habe inzwischen „Angst, abends den Fernseher einzuschalten“, da man ja inzwischen täglich neue Enthüllungen befürchten müsse.
Als erster CDU-Ortsverband hat Neu-Altona Kohls „Rückzug aus allen Ämtern und Mandaten“ verlangt. Zugleich kritisierte der Ortsverband die „überzogene Nibelungentreue“ des Hamburger Parteichefs Dirk Fischer, „der anscheinend die parteiinternen Zeichen der aufklärerischen Zeit noch nicht erkannt hat“. Fischer hatte die öffentlichen Auftritte von Beust's kritisiert und gesagt, er habe den Eindruck, dass gelegentlich die eigene Profilierung stärker wiege als die Solidarität gegenüber der Parteiführung und der Partei.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen