piwik no script img

Stimmen-Mirakel

Sowohl die Zahlen der angeblich erforderlichen als auch die der gültigen Unterschriften für die Bürgerbegehren gegen den Bauboom auf St.Pauli und für einen „grünen Ring“ in Niendorf sind nach oben korrigiert worden. Während der Verein „Mehr Demokratie“ gestern „rückhaltlose Aufklärung“ verlangte, erklären die Bezirksämter die Differenzen mit dem Auszählungsmodus.

Das Bürgerbegehren in St.Pauli zum Beispiel hatte sich schon gewundert, dass fast 54 Prozent der gesammelten Unterschriften als ungültig hätten gelten sollen. Jetzt ist die Zahl der gültigen von 3972 auf 4518 gestiegen – knapp unter die geforderte Zahl von 4565. Pech, dass gleichzeitig auch die Zahl der nötigen Unterschriften mitwuchs: auf 4744.

Claudia Eggert vom Bezirksamt Mitte erklärt das Mirakel mit der Sechs-Monats-Frist, innerhalb der ein Bürgerbegehren unterschrieben werden kann: Gültig seien Unterschriften von Leuten, die seit mindestens drei Monaten in Hamburg und aktuell im Bezirk wohnen. Es könne also vorkommen, dass Leute zu Beginn des Bürgerbegehrens die Kriterien nicht erfüllen, wohl aber an dessen Ende, etwa wenn sie in den Bezirk ziehen, während das Bürgerbegehren läuft. Die Ämter ermitteln deshalb am Anfang der Frist, wer abstimmungsberechtigt ist, und am Ende noch einmal. Die Initiativen glauben allerdings, dass das nicht alles erklärt. knö

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen