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Schulschluss für Eltern

■ Bezirksamt Eimsbüttel will die Elternschule Am Grindel schließen

Kinder zu machen ist meistens leicher als sie zu haben. Deshalb gibt es „Elternschulen“, und die erfreuen sich großen Zulaufes von Müttern, Vätern und kleinen Kindern. Trotzdem soll in Eimsbüttel möglicherweise eine dieser städtischen Einrichtungen schließen: Die Elternschule in der Helene-Lange-Straße im Grindelviertel.

Hier gibt es Kurse und Gruppen für Neu-Eltern in allen Phasen: Geburtsvorbereitung, Stillen, Ernährung, Ängste beim Abgeben im Kindergarten, aber auch Scheidung, Trennung und die Sorgen Alleinerziehender sind Thema. Nun geht zum 1. April die Leiterin der Elternschule in Pension, und das Jugendamt im Bezirk Eimsbüttel überlegt, die Stelle nicht neu zu besetzen und stattdessen die Elternschule zu schließen.

Dann könnten die Elternschule im Doormannsweg und das Mütterzentrum in Eimsbüttel Gelder und Aufgaben übernehmen. „Hier wird eine Konkurrenz zwischen Einrichtungen aufgebaut“, sagt Kers-tin Erl-Hegel, die als freie Mitarbeiterin der Elternschule „Am Grindel“ von der Schließung betroffen wäre.

Die Elternschule am Grindel ist die einzige, die nicht in städtischen Gebäuden untergebracht ist und deshalb Miete zahlen muss. „Die SAGA hat uns Räume angeboten, die nur die Hälfte kosten.“ Zum Doormannsweg sei es außerdem weit. Und: „Unsere Kurse sind proppenvoll, die in der Elternschule am Doormannsweg sind auch so schon ausgebucht.“

Das bestreitet Brigitte Samtleben, Leiterin des Jugendamtes in Eimsbüttel nicht: „Mir fällt es persönlich schwer, an eine Schließung zu denken, denn die große Nachfrage zeigt, dass die Schulen berechtigt sind, denn viele Frauen fühlen sich isoliert.“ Aber: „Es gibt einen Topf für Elternschulen, Mütter-, Kinder- und Familienhilfezentren. Und der wird immer kleiner.“ Deshalb ist die Schließung der Elternschule „Am Grindel“ ein Vorschlag, den das Jugendamt dem Jugendhilfeausschuss unterbreiten wird. Sandra Wilsdorf

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