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Fluggäste Rühe, Hombach und Piëch
Vor dem Untersuchungsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags zur Flugaffäre trat gestern Nachmittag Ralph Henry Ermisch auf, einstmals Copilot in Diensten der Flugfirma PJC. Für die SPD ist er der Beleg dafür, dass die Affäre nicht nur eine „Luftnummer“, sondern auch eine „Räuberpistole“ ist. Denn Ermisch ist, wie es der SPD-Fraktionschef Manfred Dammeyer auf den Punkt brachte, ein „Knacki“. Verurteilt zu 13 Jahren Haft wegen Kokainschmuggels, sitzt er zurzeit in Aachen im Knast.
Vor dem Ausschuss berichtete er von zwei weiteren Flügen Schleußers „mit weiblicher Begleitung“ in den Jahren 91 und 92. Flugziel sei Ibiza gewesen. In Ermischs Flugbüchern sind dagegen Split und Dubrovnik als Zielorte notiert: „Weil das so von Herrn Wichmann (PJC-Pilot, d. Red.) ins Bordbuch eingetragen werden sollte.“
Auch von zwei Flügen an die Nordseeküste, nach Jever und nach Widmundshafen, wusste Ermisch zu berichten, konnte allerdings „nicht mit Bestimmtheit sagen, dass Johannes Rau mit an Bord war“. Genau erinnern konnte er sich hingegen daran, dass auch Volker Rühe, Bodo Hombach und Ferdinand Piëch Fluggäste der PJC gewesen waren. Zudem, behauptete Ermisch, seien Unterlagen von ihm, die die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt hatte, inzwischen verschwunden.
Einen glaubwürdigen Eindruck hinterließ Ermisch nicht. Der Ausschussvorsitzende Hahn von der CDU kündigte an, Ermisch nicht unter Eid aussagen zu lassen, „um ihn vor einem Meineid zu schützen“.
Pascal Beucker
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