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Streik in El Ejido beendet

Immigranten beschließen Ende des Protests gegen Pogrome in Südspanien

Madrid (taz) – Die nordafrikanischen Immigranten im südspanischen El Ejido wollen ab heute wieder arbeiten. Gestern Morgen hielten die Nordafrikaner überall in der Region Versammlungen ab, um den Proteststreik in Folge der schweren rassistischen Ausschreitungen der letzten Woche für beendet zu erklären. Der marokkanische Einwandererverein und die beiden großen spanischen Gewerkschaften hatten Landwirten und Verwaltung weitgehende Zugeständnisse abgetrotzt.

Die Landwirte, die durch den einwöchigen Streik Verluste in Millionenhöhe erlitten, wollen sich künftig strikt an die Tarifverträge halten. Das Rote Kreuz wird Notquartiere für die Immigranten aufbauen, die während der Pogrome ihre Unterkunft durch Brandstiftung verloren haben. Die andalusische Regionalregierung und die Zentralregierung in Madrid richten gemeinsam einen Fonds ein. Mit den 800 Millionen Peseten – knapp 10 Millionen Mark – sollen die Schäden beglichen werden, die am Eigentum der Immigranten und an landwirtschaftlichen Einrichtungen entstanden. Priorität hat dabei der Wiederaufbau der zerstörten Moschee in Loma de la Mezquita, einen Ortsteil El Ejidos.

Außerdem wollen beide Verwaltungen verstärkt Sozialwohnungen und Herbergen für Immigranten und Saisonarbeiter bauen. Zusammen mit den versprochenen interkulturellen Programmen soll damit die Integration der Ausländer gefördert werden. Eine Kommission aus Gewerkschaften und Immigrantenvertretern wird die Einhaltung der Übereinkunft überwachen. Auch die Justiz zog am Wochenende einen vorläufigen Schlussstrich unter die Vorfälle von El Ejido. 22 der über 50 Festgenommenen wurden vom Richter in Untersuchungshaft geschickt. Sie sind je zur Hälfte Spanier und Marokkaner.

Viele der Immigranten haben die Provinz Almeria bereits verlassen. Sie zogen meist in die umliegenden andalusischen Provinzen.

Reiner Wandler

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