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Planungsgrundlage weg

■ Umweltverbände: Ohne A3XX-Endlinienfertigung gibt es keinen Grund mehr, das Mühlenberger Loch zuzuschütten

Mit einer Arbeitsteilung zwischen Hamburg und Toulouse beim Zusammenbau des Riesen-Airbus A3XX würden die Pläne für die Zerstörung des Mühlenberger Loches obsolet. Darauf haben gestern die Umweltverbände Nabu und BUND und das Anwaltsbüro von Döhren und Mohr hingewiesen. Ohne die komplette Endlinienfertigung des Mega-Vogels in Finkenwerder entfalle die politische Grundlage für die Werkserweiterung in die Elbbucht hinein, so die Verbände. Dem laufenden Planfeststellungsverfahren liege ein ganz anderes Projekt zu Grunde, argumentieren die Anwälte.

„Vertreter der Stadt Hamburg haben die Zerstörung des Mühlenberger Lochs stets damit gerechtfertigt, dass die Endlinienfertigung nach Hamburg geholt werden soll“, sagt BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch, „die GAL hat nur unter dieser Voraussetzung der Bewerbung Hamburgs um die A3XX-Produktion zugestimmt.“ Der BUND fordert die Grünen daher auf, sich nun klar für die Erhaltung des nach internationalen Übereinkommen mehrfach geschützten Süßwasserwatts auszusprechen.

„Der Einbau von Flugzeuggestühl und -toiletten bleibt meilenweit hinter dem zurück, was Senator Mirow mit großer Geste ankündigte“, schreiben die Anwälte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit müsste die Zahl von 4000 erwarteten Arbeitsplätzen nach unten korrigiert werden. Tausende Arbeitsplätze im Obstanbaugebiet „Altes Land“ wären jedoch weiterhin gefährdet, wenn es zu der Arbeitsteilung zwischen Hamburg und Toulouse käme. Der Sprecher des SPD-Wirtschaftssenators, Bernd Meyer, hatte die Airbus-Pläne vorgestern als „reine Spekulation“ bezeichnet.

Nach Ansicht der Anwälte wäre auch das Dorf Neuenfelde nicht außer Gefahr. Denn wie im Oktober bekannt wurde, brauchen die Riesen-Airbusse, um in Finkenwerder starten und landen zu können, möglicherweise bis zu 3500 Meter Pis-te. Im Planfeststellungsverfahren wurde bloß eine Verlängerung auf 2684 Meter beantragt.

Der BUND rechnet jetzt erst recht damit, dass die EU-Kommission die Hamburger Pläne ablehnt. Die zuständige EU-Kommissarin Margot Wallström werde in der Abwägung der Interessen der Wirtschaft gegen die der Natur bei der geplanten Arbeitsteilung einer Zerstörung des Mühlenberger Lochs nicht zustimmen können. Braasch: „Der Innenausbau eines Flugzeuges kann wohl kaum als überwiegendes öffentliches Interesse dargestellt werden.“ Es gebe keine plausible Begründung mehr für die geplanten Eingriffe in die Natur, meint der Nabu. Gernot Knödler

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