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Übernachten in der Zisterne

Ausschuss für Wasserturm-Hotel. Anhörung zu neuer Uni-Verwaltung  ■ Von Gernot Knödler

Der wieder belebte Plan, aus dem Wasserturm im Sternschanzenpark ein Hotel zu machen, ist seiner Verwirklichung ein Stück näher gerückt. Alle Fraktionen im Eimsbütteler Kerngebietsausschuss befürworteten ihn am Montagabend, „da dies derzeit als einzig möglicher Weg erscheint, den Turm als historisches Baudenkmal zu erhalten“, wie es in einem interfraktionellen Antrag heißt.

Das Problem der in der Schlüterstraße geplanten neuen Verwaltungsgebäude für die Universität wurde nach ausführlicher Debatte mit den AnwohnerInnen vertagt. Am 29. Mai soll eine öffentliche Anhörung in der Uni stattfinden, auf der weiterdiskutiert werden kann. Rechtlich steht den Plänen der Uni aus Sicht der Bezirksverwaltung nichts entgegen. „Der derzeitige Prüfungsstand ist der, dass wir das Vorhaben nur genehmigen können“, sagte Horst Ciesinski von der Bauprüfabteilung.

Das Projekt „Hotel im Schanzen-Wasserturm“ knüpften die Abgeordneten des Ausschusses an die Bedingung, dass es die Verkehrs- und Umweltbelastung des Wohnviertels nicht vergrößern dürfe – ebenso wenig wie alle anderen Vorhaben, zum Beispiel die Messe-Erweiterung. Insbesondere die Erholung im Sternschanzenpark dürfe das Hotel nicht beeinträchtigen.

Bezirksamtsleiter Jürgen Mantell glaubt, letzteres garantieren zu können, zumindest sobald die Tiefgarage für das Hotel fertig gebaut sein wird, für die ein Teil des Parks aufgegraben werden muss. Außerdem verpflichte der alte städtebauliche Vertrag zwischen dem Bezirk und dem Investor Ernest Joachim Storr das Hotel, den Lärm und Grillduft feiernder Menschen hinzunehmen. Der entstehende Autoverkehr wäre bei einem Hotel mit 200 Zimmern zu vernachlässigen.

Die Pläne für die Uni-Neubauten sind aufgrund der Proteste der Bürgerinitiative „Keine Glaspaläste in der Schlüterstraße“ bereits verändert worden: Das Gebäude direkt an der Schlüterstraße wurde von sieben auf sechs Stockwerke verkleinert und wäre damit niedriger als einige der Wohnhäuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Außerdem wurde es von der Fahrbahn weggerückt, so dass die neue Schlüterstraße so breit wäre „wie die Grindelallee“, wie Uni-Präsident Jürgen Lüthje sagte.

Arlind Schmidt von der gegenüberliegenden Straßenseite äußerte dennoch Besorgnis über die zu erwartende Reflexion der Glasfassade. „Wir werden aufgeheizt wie im Backofen“, warnte sie. Einer ihrer Mitstreiter monierte, dass immer noch der geringe Abstand zwischen dem südlichen Neubau und der Stabi zu kritisieren bleibe.

Viele können sich mit der Ästhetik der bunten gläsernen Gebäude nicht anfreunden und verweisen auf den „gelungenen“ Flügelbau fürs Hauptgebäude. Lediglich dass es Verkehrsprobleme geben wird, ist Konsens zwischen Ini und Uni. „Die Universität hat kein Interesse daran, in der Schlüterstraße frei zugängliche Parkplätze zu haben“, betonte Uni-Präsident Lüthje.

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