: Mord an Neunjähriger
Sieben Jahre nach der Tat beginnt heute der Prozess. Die Leiche wurde erst nach einem Jahr gefunden
An einem Sommertag im Juli 1993 wollte die neunjährige Marina Ermer aus Adlershof zum Spielplatz gehen. Dort kam die Schülerin nicht an. Ein Jahr später wurde die Leiche des kleinen Mädchens zufällig auf dem Dachboden eines Hauses in der Dörpfeldstraße entdeckt. Die polizeilichen Suchtrupps hatten es ausgelassen, weil es verschlossen gewesen war.
Heute beginnt vor dem Landgericht der Prozess gegen einen früheren Mieter des Hauses. Der jetzt 39-jährige Tischler soll Marina entführt, vergewaltigt und ermordet haben. Im Oktober vorigen Jahres war der Angeklagte festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen sollen äußerst kompliziert gewesen sein. Ein Zettel einer Wäscherei auf einem Bettlaken, mit dem der Täter das Mädchen bedeckt haben soll, gilt als wichtiges Beweismittel.
In ihrer Anklageschrift geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass Marina sterben musste, weil sie den Täter als Vergewaltiger hätte anzeigen können. In Erwägung gezogen wird aber auch ein Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebs. Der Prozess ist bis Ende Juni terminiert. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen