: Lieber klein und speziell
■ GAL-Schulexpertin Goetsch klagt über zu viele unterbesetzte Oberstufen
In Hamburg gibt zu viele zu kleine Oberstufen. Das kritisiert Chris-ta Goetsch, bildungspolitische Sprecherin der GAL, und hat eine große Anfrage zur gymnasialen Oberstufe gestellt. An 95 Standorten besuchten nach ihrer Kenntnis durchschnittlich 6200 künftige A-biturientInnen pro Jahrgang die Oberstufe. „Zwei Drittel der Jahrgänge erreichen nicht die erforderliche Stärke von 60 Schülern.“ Die sei Voraussetzung für ein entsprechendes Kursangebot.
Goetsch fordert vom Senat unter anderem Auskunft darüber, wo es gymnasiale Oberstufen gibt, wie viele SchülerInnen sie jeweils besuchen, welche Kooperationen einzelner Schulen es gibt und was für Bemühungen, die gymnasiale Oberstufe weiterzuentwickeln.
Gotesch gehe es nicht um den Abbau von Lehrerstellen, sondern um die Qualität der Ausbildung. „Die notwendige Vielfalt des Angebots von Leistungs- und Grundkursen überfordert so manche Schule, so dass die Diskussion über Unterrichtsqualität häufig von der Debatte über Ressourcen überlagert wird.“ Besonders problematisch seien Huckepackkurse, bei denen Leistungs- und Grundkurse zusammengefasst würden. „Damit kann nicht mehr gewährleistet werden, dass starke Schüler besonders gefördert werden“, sagte Goetsch.
Wegen der zu kleinen Oberstufen müssten Schüler häufig Kurse an verschiedenen Schulen besuchen und damit weite Wege in Kauf nehmen. Als Lösung sieht sie die Spezialisierung kleinerer Oberstufen. „Profilierung auf Gebieten wie Sprachausbildung, Umwelt oder Kommunikation wäre für manchen Schüler interessant.“ Ferner könnten Schulen eines Bezirks gemeinsame Oberstufen anbieten. san/lno
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