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Israel verdrückt sich aus dem Libanon

Der Truppenrückzug aus der „Sicherheitszone“ im Süden könnte schon in zehn Tagen beendet sein

BEIRUT/JERUSALEM ap/taz ■ Der unerwartet rasche israelische Truppenrückzug aus dem Südlibanon droht das israelisch-libanesische Grenzgebiet in ein Chaos zu stürzen. Nach dem Zusammenbruch der von der israelischen Armee bisher mit Waffengewalt aufrechterhaltenen Ordnung in der so genannten Sicherheitszone entschloss sich die israelische Regierung am Montagabend zu einem beschleunigten Abzug. Laut Premier Ehud Barak könnte der schon binnen zehn Tagen abgeschlossen sein.

Ursprünglich sollte der Truppenabzug bis zum 7. Juli abgeschlossen werden. In der Nacht zum Dienstag räumte die israelische Armee ihren zweitgrößten Stützpunkt im Südlibanon in der Stadt Bint Dschbeil. Lastwagenkonvois brachten Waffen, Ausrüstung und Soldaten über die Grenze. Am Morgen zogen jubelnde Hisbullahis und deren Anhänger in die Stadt in der bisherigen „Sicherheitszone“ ein. Sie erklärten ihren Sieg über Israel und kündigten die Fortsetzung ihres Kampfes an, solange die mit Israel verbündete Miliz „Südlibanesische Armee“ noch aktiv sei. Aus Furcht vor Raketenangriffen der Hisbullah verbrachten zehntausende Israelis im Norden des Landes die Nacht in Bunkern.

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