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Neue Aktionsplattform gegründet

Osteuropa: Die Historikerin Kinga Lohmann kommt aus Polen. Sie gründete zusammen mit anderen Frauen aus Ländern Mittel- und Osteuropas die Karat-Koalition

taz: In Peking sind osteuropäiche Frauen kaum in Erscheinung getreten, und ihre Regierungen auch nicht. War diese Konferenz bedeutungslos für sie?

Kinga Lohmann: Auf der Konferenz haben wir sehr schmerzlich erlebt, dass wir mittel- und osteuropäischen Frauen überhaupt nicht organisiert waren, uns nicht positionieren und deshalb auch keinerlei Einfluss nehmen konnten. Wir hatten uns nicht als Region formiert.

Aber jetzt arbeiten Sie in einem Netzwerk zusammen und sind im Januar in Genf, auf der europäischen Vorbereitungskonferenz für Peking+5, engagierter und artikulierter aufgetreten als Westeuropäerinnen.

Wir haben 1997 die Karat-Koalition gegründet mit dem Ziel, die Aktionsplattform von Peking in unseren Ländern bekannt zu machen, unsere Regierungen zur nationalen Umsetzung zu drängen und ihnen gegenüber eine Wachhundposition einzunehmen. Für die Peking-Bilanz in New York haben wir Schattenberichte geschrieben.

Welche Schwerpunkte setzen Sie im Augenblick?

Wir haben keine demokratische Tradition und kein zivilgesellschaftliches Modell. Unsere Regierungen ignorieren uns weitgehend. Bis heute ist die Aktionsplattform kaum bekannt und nicht einmal in all unsere Sprachen übersetzt. Unser Hauptschwerpunkt war bisher die Einrichtung von frauenpolitischen Stellen in den Regierungsapparaten. Ein weiteres zentrales Thema sind wirtschaftliche Fragen, denn unsere Regierungen leisten keine beschäftigungswirksamen Maßnahmen für Frauen.

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