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Gemeinsamkeiten finden

■ Regionalkonferenz schlägt Konzept für Metropolregion vor

Hamburg und seine Nachbarländer wollen sich künftig darüber informieren, wenn Factory Outlet Centers und große Freizeit-Einrichtungen wie Megaplex-Kinos, Freizeitparks oder Wellness-Farmen in der Metropolregion gebaut werden. Außerdem wollen sie die Region als solche vermarkten und eine Ausbildungsoffensive starten, die den Fachkräfte-Bedarf für die erweiterte Flugzeug-Produktion in Finkenwerder decken soll. Das sind die fassbarsten Ergebnisse der fünften Regionalkonferenz, die gestern im Rathaus stattfand.

Die Konferenz hat sich auf den Entwurf eines Regionalen Entwicklunskonzepts (REK) 2000 geeinigt, in dem die Siedlungsachsen mit den verschiedenen Ober- und Unterzentren festgelegt sind, künftige Natur-, Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiete sowie ein Vorschlag für den Ausbau des Schienenverkehrs. In der Regionalkonferenz sitzen VertreterInnen der Landesregierungen, Abgeordnete der Länder, Kreise und Kommunen sowie der wichtigsten Verbände und Kammern. Ihr Vorschlag muss im November von den Landeskabinetten beschlossen werden.

Handfeste Interessenkonflikte wie bei der Ansiedlung von Firmen im Speckgürtel oder bei der Finanzierung des gewünschten Schienenverkehrs löst das REK nicht. „Das, was wir hier beschrieben haben, ist die Suche nach Gemeinsamkeiten“, sagte Ulrike Wolff-Gebhardt, die Lüneburger Regierungspräsidentin. Die gemeinsame Qualifizierungsoffensive für den Flugzeugbauer-Nachwuchs wird sich daher im wesentlichen in der Werbung für diesen Berufszweig erschöpfen. Wer die Elektrifzierung der Bahnstrecke nach Lübeck bezahlt, das dritte Gleis nach Lüneburg oder die S-Bahn nach Buxtehude, bleibt offen.

43 Prozent der Einwohner der Metropolregion leben in Hamburg, 30 Prozent in niedersächsichen und 27 Prozent im schleswig-holsteinischen Teil. Gernot Knödler

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