: Virtueller Fauxpas
Der kostenlose E-Mail-Service GMX hat aus Versehen die Daten von über 100.000 Internetnutzern gelöscht
MÜNCHEN taz ■ Die GMX AG – einer der größten deutschen E-Mail-Anbieter im Internet – hat am vergangenen Wochenende versehentlich mehrere Millionen E-Mails aus den privaten Datenbanken seiner Kunden gelöscht. Nach Angaben des Unternehmens waren davon insgesamt 118.000 GMX-Nutzer betroffen. Sämtliche elektronische Nachrichten sind damit offenbar unwiederbringlich verloren.
GMX bietet einen kostenlosen E-Mail-Service an und finanziert sich ausschließlich über den Verkauf von Online-Werbung.
Dass es für den Verlust persönlicher Daten „eigentlich gar keine Entschuldigung geben“ könne, gestand der Dienst in einer internenen Mitteilung für alle Nutzer ein, versuchte es aber dennoch: Man habe nur Gutes im Sinn gehabt und die maximale Speicherzeit der Mails von bisher 30 Tagen auf unbegrenzte Zeit erweitern wollen, hieß es gestern bei GMX. Bei dieser lange vorbereiteten Software-Umstellung kam es zum Daten-GAU.
Damit hat GMX im Konkurrenzkampf um Kunden und Werbeeinnahmen einen herben Rückschlag erlitten. Schon wenige Stunden nach dem Vorfall äußerten verärgerte User in verschiedenen Foren und Online-Chats ihre Absicht, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. TOB
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