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Miteinander in der Schule

Untersuchung über Zusammenleben von deutschen und türkischen Schülern zeigt, dass mangelnde Deutschkenntnisse die Integration junger Ausländer erschweren

BERLIN ap ■ Bei der Integration türkischer Jugendlicher sind mangelnde Deutschkenntnisse nach wie vor das gravierendste Problem. Dieses Ergebnis einer Befragung von 1.105 Schülern im Alter von 13 bis 17 Jahren an Schulen mit einem hohen Ausländeranteil stellten am Mittwoch in Berlin Erziehungswissenschaftler der Freien Universität vor. Rund 17 Prozent der befragten Jugendlichen hätten angegeben, dass bei ihnen zu Hause nur Türkisch gesprochen werde. In knapp der Hälfte der Haushalte werde auch Deutsch gesprochen. Der Untersuchung zufolge funktioniert das Miteinander von türkischen und deutschen Jugendlichen in der Schule am besten. Die Türken würden von den gleichaltrigen Deutschen weitgehend akzeptiert und seien mit einem hohen Selbstbewusstsein ihre eigene Kultur betreffend ausgestattet. Deutlich weniger Kontakt hätten die Schüler beider Nationen dagegen in ihrer Freizeit und bei familiären Beziehungen. Projektleiter Hans Merkens hob hervor, dass die individuelle Toleranz der Jugendlichen die Basis für das Miteinander sei. Überall dort, wo türkische und deutsche Kinder täglich aufeinander träfen, gebe es eine überdurchschnittliche Akzeptanz. Die Befragung wurde in Stadtbezirken mit einem hohen Ausländeranteil, in Kreuzberg, Neukölln, Wedding und Schöneberg, an Hauptschulen und Gymnasien durchgeführt.

Türkische Schüler wiesen insgesamt ein anderes Familienbild als ihre deutschen Klassenkameraden auf. Sowohl die Kindererziehung als auch die Vorsorge für die ältere Generation werde mehr der Familie zugerechnet. Gemeinsam sei den Jugendlichen, dass sie Schule als Herausforderung begriffen. Bei Mädchen sei das Interesse an der Schule am deutlichsten ausgeprägt.

Als Problem sieht Berlins Schulsenator Klaus Böger, dass etwa 25 Prozent der türkischen Schüler im vorigen Jahr keinen Schulabschluss erreichten. Bei deutschen Jugendlichen seien es zwölf Prozent gewesen. Lediglich acht Prozent der türkischen Schüler erlangten die Hochschulreife, bei den deutschen Schülern seien es 33 Prozent. Diese Differenz könne vor allem mit Nachteilen wie schlechten Deutschkenntnissen erklärt werden. Der Senator kündigte an, dass bereits in den Kindertagesstätten spezielle Deutschkurse angeboten werden sollten.

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