: Gläserne Telefonkunden
BERLIN taz ■ Die Deutsche Telekom hat Ärger mit dem Verbraucherschutz: Ein „Unding“ sei es, dass das Unternehmen „klammheimlich“ eine Funktion eingeführt hat, die es jedermann ermöglicht, fremde Telefonanschlüsse zu überwachen, beschwerte sich die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände gegenüber der taz. Auch der Bundesbeauftragte für den Datenschutz im Bereich Telekommunikation äußert „auf den ersten Blick Bedenken“.
Im Gegensatz zu anderen Leistungsmerkmalen des digitalen T-Net wie der Übermittlung der Rufnummer des Anrufers an den Angerufenen lassen sich „Rückruf bei Nichtmelden“ und „Rückruf bei Besetzt“ nicht abschalten. Dies und die Tatsache, dass die Telekom ihre Kunden nicht einmal über die Funktion informiert hat, ruft besondere Verärgerung hervor. „Bei diesen Leistungsmerkmalen besteht die Gefahr, dass sie vom Anrufenden missbraucht werden“, warnt Werner Hülsmann vom Forum InformatikerInnen für den Frieden (FIfF). Mit den Funktionen kann jeder Inhaber eines ISDN-Anschlusses überprüfen, wann und wie lange jemand anderes telefoniert. Daraus ergeben sich ganz neue Kontrollmöglichkeiten. SPI
wirtschaft und umwelt SEITE 8
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen