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horse at work – heute: Custom Made, das Pferd, das mental gut drauf ist

„Es ist eine Partnerschaft“, sagt David O’Connor (38) über die Beziehung zu seinem Military-Pferd Custom Made, das, folgt man der Übersetzung des Namens, eigens für den US-Amerikaner angefertigt wurde. In Atlanta ritt ihn der Hengst noch auf Platz fünf, in Sydney reichte es für Gold im Einzel. In der Mannschaft hatte O’Connor schon Bronze gewonnen. Allerdings auf Giltedge. O’Connor kann auf zwei starke Pferde zurückgreifen. Deshalb ging er als Einziger des Dreierteams noch mal aufs Dressurviereck, ins Gelände und zum Springreiten.

Das Military-Pferd ist ein Triathlon-Talent. Custom Made lag vor allem der Dressurritt, nachdem ihn O’Connor einen Sattel mit flachen Pauschen übergeworfen und der Reiter sich in einen Frack gezwängt hatte zur Demonstration all der Piaffen, Traversalen und Pirouetten. In dieser Disziplin brach der schwarze Vollblüter sogar den Punkte-Weltrekord des Australiers Andrew Hoy. Danach sagte O’Connor: „Custom Made hat sich mental und körperlich gut gefühlt. Es ist etwas ganz Besonderes, wenn er so drauf ist.“

Natürlich hat Custom Made auch einen Kosenamen. Iron Man nennt sein Stallgeber den 16-Jährigen in privaten Momenten, vor allem zu Hause in The Plains, Virginia, auf der Ranch, die O’Connor mit seiner Frau Karen betreibt. Karen gewann im Military-Team der USA auch Bronze.

Während andere Pferde ihre Reiter im Gelände böse abwarfen, der dänische Reiter Nils Haagensen mit Beckenbruch ins Krankenhaus musste und das Pferd Bermuda’s Gold nach Beinbruch gar eingeschläfert wurde, galloppierte Custom Made graziös wie Black Beauty ins Ziel.

Custom Made hat Spaß am Military, lässt er über O’Connor mitteilen. „Unsere Pferde lieben, was sie tun“, verrät der Olympiasieger, „sie sind wahre Athleten.“ Es heißt dennoch, der reife Hengst würde sich jetzt gerne einem anderen Zeitvertreib zuwenden. VÖL

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