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Späte Aufklärung

Lange nach dem Flugzeugabsturz vor Ustica stehen jetzt Militärs wegen Verschleierung vor Gericht

ROM dpa ■ Prozessbeginn nach 20 Jahren: In Rom hat gestern das Verfahren gegen neun hochrangige italienische Militärs begonnen. Sie sollen Mitverantwortung tragen für den mysteriösen Flugzeugabsturz ins Mittelmeer in der Nähe der Insel Ustica. 81 Menschen kamen damals zu Tode. Den vier Generälen und fünf Geheimdienstmitarbeitern wird vorgeworfen, die Aufklärung der Katastrophe verhindert zu haben. Italienische Militärs und Geheimdienste hätten nach Medienberichten alles getan, um das Geschehen zu verschleiern. Bis heute ist der Fall nicht eindeutig geklärt – vor allem die Verwicklung mehrerer Nato-Jets liegt weiter im Dunkeln. Vermutlich war die Maschine damals in einen Luftkampf zwischen Nato und libyschen Militärs geraten.

Die Angeklagten, unter ihnen der damalige Chef des Generalstabs der Luftwaffe, Lamberto Bartolucci, müssen sich wegen Anschlags auf die Verfassung, Hochverrats und Falschaussage verantworten. Sie sollen auch Beweismaterial vernichtet haben.

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