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Klein: Libyen lieferte Waffen

FRANKFURT/BERLIN taz ■ Libyen war nach Aussage des Exterroristen Hans-Joachim Klein an dem Anschlag auf die Konferenz der Opec-Staaten in Wien im Dezember 1975 maßgeblich beteiligt. Klein sagte gestern vor dem Frankfurter Landgericht aus, das Opec-Land habe die Idee zu dem Anschlag gehabt und Informationen sowie Waffen geliefert. Mit der Entführung ihrer Minister habe man die Petro-Länder zu mehr Solidarität mit den Palästinensern zwingen wollen. Bei dem Attentat wurden drei Menschen ermordet und drei weitere schwer verletzt. Das Terrorkommando unter der Führung des als „Carlos“ bekannten Ilich Ramírez Sánchez nahm 70 Menschen als Geiseln und ließ sich nach zwei Tagen mit 35 Menschen in seiner Gewalt nach Algerien ausfliegen. Klein muss sich vor dem Landgericht wegen gemeinschaftlichen dreifachen Mordes, dreifachen versuchten Mordes und schwerer Geiselnahme verantworten. Ob die Aussage Kleins die Entspannung in den deutsch-libyschen Beziehungen gefährdet, mochte das Auswärtige Amt gestern nicht sagen. „Erst wenn das Verfahren abgeschlossen ist, denken wir über eine Stellungnahme nach“, so eine Sprecherin. RAG/HEI

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