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offener brief der ngbkWeiterhin: Kunst statt Werbung

Mit dem langjährigen Wettbewerb für den U-Bahnhof Alexanderplatz soll eine Projektidee begraben werden, die Berlin als eine kulturell spannende Metropole präsentiert und für viele Großstädte im Ausland Beispielcharakter hat. Gerade hier wird das Schlagwort von der Demokratisierung der Kultur buchstäblich umgesetzt. Millionen von Menschen kommen ganzjährig und zum Nulltarif in den Genuss zeitgenössischer Kunst, die mit ihren kritischen Ansätzen zu Alltag, Umwelt und Gesellschaft im Zentrum Berlins zum Innehalten und zur Reflexion anregt.

Der Wettbewerb wurde bereits 1981 in der DDR von einer Künstlerinitiative im Sinne einer künstlerisch-politischen Gegenöffentlichkeit ins Leben gerufen. Seit 1991 wird diese offene Ausschreibung von einer Arbeitsgruppe der NGBK organisiert und aus dem Etat des Kultursenats mit jährlich ca. DM 214.000,- finanziert. Die BVG verzichtet seither auf Werbeeinnahmen, da auch sie den kulturellen Wert erkannte und einen Imagegewinn für die Stadt sieht. Nur unter diesen Voraussetzungen bleibt der Bahnhof für die Kunst reserviert. Seit der Wende haben sich mehr als 5.000 Künstlerinnen und Künstler an den Wettbewerben beteiligt und über 300 konnten ihre Ideen realisieren.

Aus diesen Gründen protestieren wir im Interesse von Künstlerinnen und Künstlern, Berlinern sowie Besuchern gegen den Beschluss und appellieren an das Abgeordnetenhaus von Berlin und die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, ihre Entscheidung rückgängig zu machen.

Protestbriefe bitte an: Senator@senwfk.verwalt-berlin.de

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