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Streit über Einbürgerung

Innensenator widerspricht SPD-Chef Strieder: Weniger Interesse an deutschem Pass

Innensenator Eckart Werthebach (CDU) weist Kritik von SPD-Chef Peter Strieder im Zusammenhang mit den gesunkenen Einbürgerungszahlen in der Hauptstadt zurück. „Wahrscheinlich ist das Interesse zurückgegangen“, sagte Werthebach gestern. Dies könne daran liegen, dass „ausländische Eltern mit ihren Kindern sich nicht so klar entscheiden wollen, ob sie nun Deutsche werden oder ihre bisherige Staatsangehörigkeit behalten wollen“.

Nach Angaben Werthebachs wird es bis Jahresende in Berlin bis zu 6.500 Einbürgerungen geben. Bis Ende September seien es über 4.500 gewesen. Im vergangenen Jahr habe es fast 10.000 Einbürgerungen gegeben.

Die Einbürgerungsgebühren von 500 Mark können nach Ansicht von Werthebach nicht der Grund für die zurückgehenden Zahlen sein. Auch könne er von diesen Gebühren nicht abweichen. Es gebe lediglich die Möglichkeit, in bestimmten Fällen, „beispielsweise bei Bedürftigkeit“, einen ermäßigten Betrag von 100 Mark zu verlangen. Werthebach fügte hinzu, es sei deshalb „fatal, wenn mir von einem Senatskollegen Vorwürfe für Tatsachen gemacht werden, die die Bundesregierung geschaffen hat“.

Die SPD hatte zu Wochenbeginn eine Aktion zur Einbürgerung ausländischer Kinder unter zehn Jahren gestartet. ADN

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