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USA blockieren Weltklimakonferenz

Forderungen der Vereinigten Staaten in Den Haag heftig umstritten. Strittige Punkte ungeklärt

DEN HAAG taz ■ Der niederländische Premier Wim Kok und der französische Premierminister Jacques Chirac appellierten am Montag eindringlich bei der Weltklimakonferenz in Den Haag, die Konferenz zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Sie wiesen auf die zahlreichen Anzeichen einer Klimaveränderung hin.

Die Chancen, dass sich die Teilnehmer diese Woche noch in den zahlreichen strittigen Punkten einigen, werden allerdings von Beobachtern als gering angesehen.

Chirac kritisierte in seiner Rede besonders die USA für ihre unnachgiebige Blockadehaltung. US-Senator Larry Craig wies die Kritik zurück. „Angriffe wie die von heute sind niemandem dienlich“, meinte er. Es sei nicht nachgewiesen, wie stark die sich ankündigende Erwärmung sei und welche Folgen sie habe.

Weiterhin umstritten ist in Den Haag der Vorschlag der USA, Wälder und Äcker unbegrenzt als Kohlendioxidspeicher anerkennen zu lassen. Craig bestand darauf, dass die von der US-amerikanischen Forst- und Landwirtschaft geleistete Arbeit auch anerkannt werden müsse. Der Vorsitzende des Weltklimarates (IPCC), Bob Watson, erklärte, es gebe weltweit kein Kontrollsystem dafür, wie viel Kohlendioxid durch Wälder gebunden werde. Der amerikanische Senat muss mit 67 von 100 Stimmen einer Ratifizierung des Kioto-Protokolls zustimmen, daher spielt seine Position eine entscheidende Rolle. Sowohl der Präsident der Konferenz, der niederländische Umweltminister Jan Pronk, als auch Chirac forderten die Teilnehmer auf, den Entwicklungsländern mehr finanzielle Unterstützung für Anpassungsmaßnahmen zu gewähren. Die Länder hatten mit einem Abbruch der Konferenz gedroht, falls den bisher gegebenen Versprechen über eine Unterstützung keine Taten folgen. mra

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