Klamme Firmen

Vielen Internet- und Biotechnologieunternehmen am Neuen Markt droht laut einer Studie das Geld auszugehen

HAMBURG dpa ■ Fast jedem zweiten Unternehmen im Bereich Internet-Dienstleistungen und Biotechnologie am Neuen Markt droht das Geld auszugehen. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die die private Universität Witten-Herdecke im Auftrag der Financial Times Deutschland erstellt hat. Unternehmensnamen werden aber nicht genannt.

Die Universität untersuchte 68 Unternehmen, die am 31. Juli am Neuen Markt in den Branchenindizes Internet und Biotechnologie notiert waren. Online-Dienstleister schneiden dabei am schlechtesten ab. Eine bessere Beurteilung erhalten Unternehmen aus der Biotechnologie-Branche. 46 Prozent der untersuchten Firmen sind danach stark gefährdet – gemessen an ihrer Liquiditätssituation und der Möglichkeit, neues Kapital am Aktienmarkt zu beschaffen.

Die Studie zeigt auch, dass die Internet-Enabler, sie liefern Werkzeug und Infrastruktur für Online-Dienstleister, im Vergleich zu den Dienstleistern schlechtere Noten bekommen.

Bei den Internet-Dienstleistern gelten 16 der insgesamt 30 untersuchten Firmen als stark gefährdet. Weitere 14 Unternehmen aus dieser Gruppe kommen aus dem Bereich der Internet-Enabler. Bei den Biotechnologie-Werten sieht das Ergebnis besser aus: Nur ein Wert wird als stark gefährdet eingestuft.

Die Studie belege, dass die Biotechnologie-Werte bei den Anlegern im Gegensatz zu den Internet-Werten immer noch beliebt seien, schrieb die Zeitung. Das zeige auch die Entwicklung des Branchenindex Biotechnologie. Seit Jahresbeginn stieg er trotz der Turbulenzen am Neuen Markt um 77 Prozent. Den Einbruch im März hatte er mit einem Minus von 38 Prozent recht gut verarbeitet. Dramatischer verlief die Entwicklung bei den Internet-Werten. Der Branchenindex hatte seit Jahresbeginn 61 Prozent eingebüßt, seit dem Hoch im März sogar 79 Prozent.