: etikettenschwindel
Erneut falsch deklarierte Wurst gefunden
Nachdem vorgestern eine „abgepackte Knoblauchwurst im Ring“ mit nicht deklariertem Rindfleischanteil in einem Supermarkt in Lichtenberg aufgetaucht war, sind gestern weitere Fälle bekannt geworden: aus Supermärkten in Friedrichshain und Hohenschönhausen. Nach Angaben des Pressesprechers der Senatsverwaltung für Gesundheit, Klaus-Peter Florian, handelt es sich um „Original Münchner Schweinswürstl“ der Firma Vinzenzmurr und „Delikatess Bockwurst“ der Wolf GmbH aus Schmölln in Thüringen. Während die Behörde bei dem ersten Fall den Hersteller nicht nannte, tut sie das jetzt. „Wir hängen uns für den vorbeugenden Verbraucherschutz weit raus“, so Florian. Ob die Produkte noch im Handel sind, konnte er aber nicht sagen. Es sei Sache der bezirklichen Veterinärämter, die die Untersuchungsergebnisse vom Institut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen bekommen, sich an die zuständigen Behörden der Herstellerländer zu wenden. Diese würden dann entscheiden, ob die Produkte zurückgerufen oder die Etikettierungen geändert werden. Ende November wurden in Berlin 126 Proben genommen, von denen 82 ohne Befund waren. Derzeit sind noch neun Proben offen.
Indes wächst Tag für Tag die Verunsicherung unter den Verbrauchern. Bei der Verbraucherzentrale Berlin e. V. sind allein gestern 50 Anrufe eingegangen. Nach Angaben von Silvia Bilan, Referentin für Ernährung, seien einige Anrufer inzwischen auch „aggressiv und böse“. Bilan versucht die Anrufer „zu beruhigen und zu relativieren“. Denn: „Man muss nicht vom Schlimmsten ausgehen.“ Wer unsicher ist, solle auf Wurstprodukte verzichten. Die Fleischer indes bemühen sich verstärkt um Aufklärung. Die Fleischerfachschule hat sich kurzfristig entschlossen, im Januar auf dem Großmarkt in Tiergarten die handwerkliche Produktion von Wurstwaren öffentlich zu demonstrieren. WAHN
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