: Gesprächsziele unklar
Israelis und Palästinenser wollten noch gestern Abend in Ägypten neue Verhandlungen beginnen.
GAZA afp ■ Wenige Stunden vor Beginn der angekündigten Marathonverhandlungen in Ägypten haben sich Vertreter Israels und der Palästinenser im Westjordanland zur Beratung von Sicherheitsfragen getroffen. Die Zusammenkunft fand nach Angaben eines palästinensischen Vertreters gestern Nachmittag in der Nähe von Ramallah statt. Auf der Tagesordnung standen dem palästinensischen Unterhändler Sajeb Erakat zufolge die „Aufhebung der israelischen Blockade der Palästinensergebiete“ und ein „Stopp der israelischen Angriffe“. Von israelischer Seite nahmen laut Erakat Verkehrsminister Amnon Lipkin-Schahak und der Chef des Inlandsgeheimdienstes Schin Beth, Avraham Dichter, teil.
Noch am Abend sollten auf zehn Tage angesetzte Gespräche im ägyptischen Taba beginnen. Israelis und Palästinenser zeigten sich jedoch uneins über deren Ziele. Israels Ministerpräsident Ehud Barak sagte, die verbleibende Zeit bis zur Ministerpräsidentenwahl in Israel am 6. Februar sei zu kurz, um eine Einigung über einen Friedensvertrag zu erzielen. Doch dürften die israelischen Unterhändler den „Kopf nicht in den Sand stecken“. Laut Außenminister Schlomo Ben Ami sei das Ziel die Festlegung von „Leitlinien“ für einen abschließenden Friedensvertrag. Der palästinensische Parlamentspräsident und Unterhändler Achmed Korei sagte dagegen, die Palästinenser strebten eine „vollständige Einigung in allen Punkten“ an.
Am Grenzübergang Karni im Norden des Gaza-Streifens wurde gestern ein 15-jähriger Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen.
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