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In Davos ist was los

Demonstranten rüsten sich für Weltwirtschaftsforum. Ihr Ziel: Konferenz stören und mit Arafat Ski fahren

BERLIN taz ■ Davos ist, „dawos“ teuer ist. Jeder Skifahrer weiß das. Nächstes Wochenende ist Davos da, wo was los ist. Das wissen die Globalisierungsgegner, die aus ganz Europa anreisen wollen. Einige von ihnen werden ihre Skier mitbringen. Nicht nur zur Tarnung als harmlose Touristen, wie die Verantstalter des Davoser Gegenforums empfehlen (www.under.ch/davos). Sondern auch, um die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums (WEF, www.weforum.org) zu begleiten, wenn die am Sonntag zwischen all den Fachgesprächen einen Skitag einlegen.

Auch Palästinenserpräsident Jassir Arafat wird erwartet. Dass das kein fröhliches Tiefschneewedeln unter Sportsfreunden werden soll, lässt das Layout der Homepage – www.reitschule.ch – der WEF-Gegner ahnen: Da ist der Buchstabe O in Davos durch eine Bombe ersetzt. Und die Göre darunter mit schwarzen Rattenschwänzen und Skiern in der Hand sieht auch nicht aus wie ein Skihaserl.

Parallel zum Treffen von Davos findet vom 26. bis 28. Januar in Zürich „das andere Davos“ (www.otherdavos.net) statt. Dort soll es um „Widerstand gegen die Globalisierung des Kapitals“ und um „ Alternativen von unten“ gehen. Organisiert wird die Konferenz vom Bündnis zur Kontrolle der Finanzmärkte, Attac Schweiz. Das Bündnis Attac (www.attac.org) gehört auch zu den Veranstaltern des ersten Weltsozialforums, das zeitgleich zu Davos im brasilianischen Porto Alegre stattfindet (siehe taz vom 20. 1.). Attac empfiehlt allen Teilnehmern, spätestens am Freitag in die Schweiz einzureisen.

Dass in Davos zu viel los sein könnte, um ungestört zu tagen oder Ski zu fahren, fürchtet das amerikanische Außenministerium. Es empfahl US-Bürgern, den Nobelort in der Zeit vom 25. bis 30. Januar zu meiden. Die Schweizer reagierten mit Empörung: „Wir befinden uns nicht im Kriegszustand“, sagte der Bürgermeister von Davos, Erwin Roffler. Regierungssprecher Achille Casanova meinte, die Schweiz spreche derartige Warnungen nur aus, wenn ein Putsch drohe.

Dabei ist es nicht so, dass die Schweizer Behörden sich nicht auf das Forum vorbereiten. Nach Informationen von Attac will die Armee bis zu 900 Soldaten „zur Verstärkung der lokalen Sicherheitskräfte“ nach Davos schicken. Nach Berichten der deutschen Presseagentur seien Vermieter „unverblümt aufgefordert“ worden, Buchungen von Demonstranten umgehend der Polizei zu melden. Den Einwohnern werde geraten, am Tag der geplanten Demonstration zu Hause zu bleiben. Gegen „300 bekannte Krawallmacher“ seien Einreisesperren verhängt worden. KATHARINA KOUFEN

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