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Großer Bahnhof im Rathaus

■ AktivistInnen der Roten Flora bieten Altonas Bezirksamtschef Uwe Hornauer einen Mietvertrag für seinen Amtssitz an

Im Streit zwischen dem autonomen Stadteilzentrum Rote Flora und der Stadt um einen Mietvertrag haben gestern rund 50 RotfloristInnen gegen den Altonaer Bezirksamtschef Uwe Hornauer zur karnevalistischen Retourkutsche ausgeholt. Im Konfettiregen überbrachten die spröden nordischen Narren dem Verhandlungsführer der Stadt im Altonaer Rathaus eine Petition, in der sie nun ihrerseits den Abschluss eines Mietvertrages für das Haus am Platz der Republik verlangen, um den „rechtsfreien Raum“ in dieser einstmals ehrwürdigen dänischen Region zu beenden. Motto: „Der Bahnhof ist ein Bahnhof und muss wieder ein solcher werden.“ Denn nach der Besetzung des dänischen Altona durch die Bismarck' schen Preussen vor knapp 150 Jahren war der ehemalige Bahnhof einfach umfunktioniert und zum Regierungssitz der Hanseatischen Besetzer erklärt worden. „Es muss ein Ende haben mit dem himmelschreienden Missbrauch dieses schönen weißen Gebäudes, das doch eigentlich ein Bahnhof ist.“ Daher schlagen sie nun ihrerseits einen Kontrakt mit sieben Paragraphen vor, um jederzeit einen störungsfreien Bahnbetrieb zu gewährleisten und Alkoholwerbung auf Plakaten zu unterbinden.

Wohlwissend, dass ein Vertrag allein das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen kann, wie ihr eigenes Beispiel belegt: „Die Flora muss sich nicht über Verhandlungen und Verträge legitimieren, sie ist faktisch seit langem durchgesetzt.“ Heute um 11 Uhr gehen die Aktions-tage zur „Unverträglichkeit“ der Roten Flora mit der Bildung einer „AG gegen die Verfestigung der offenen Koffeinszene“ weiter. kva

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