: Ab nach Ammersbek
■ Bergstedter Initiative fürchtet Missachtung von Bürgerbegehren
Die Bürgerinitiative für Naturerhalt in Bergstedt (BIN) hat Angst, um die Früchte ihres Bürgerbegehrens gebracht zu werden. Dessen Inhalt war am 25. Januar von der Bezirksversammlung Wandsbek übernommen worden und umschloss den Verzicht auf ein 26,5 Hektar großes Gewerbegebiet, das mit einem Bebauungsplan Bergstedt 18 hätte ausgewiesen werden sollen. Mitten in dem Gebiet will das Bezirksamt jetzt dennoch einen Betrieb ansiedeln.
Die Verwaltung beruft sich dabei auf den älteren Bebauungsplan Bergstedt vier, der ein kleines Gewerbegebiet mitten in dem umstrittenen Gebiet vorsieht. Auf dem Gelände haben sich längst Unternehmen niedergelassen. Ein Platz auf 1600 Quadratmetern städtischen Grundes ist noch frei.
Ein Bergstedter Betrieb suche zufällig gerade jetzt ein neues Grundstück, sagt Karl-Heinz Ulmen, der Leiter der Wandsbeker Stadtplanungsabteilung. Die 1600 Quadratmeter würden genau passen und der Plan Bergstedt vier sei geltendes Recht. Ulmen: „Diesen Betrieb setzen wir nicht nach Ammersbek.“
Udo Harms von der Bürgerini-tiative widerspricht: Die Absicht, einen Bebauungsplan Bergstedt 18 auszuweisen, habe alle älteren Bebauungs- und Baustufenpläne für das Gebiet überlagert. Mit der Entscheidung zugunsten des Bürgerbegehrens „für den Erhalt der ökologisch wertvollen Grünflächen in Bergstedt“ in dem genau bezeichneten Gebiet seien der Bebauungsplan Bergstedt 18 und auch die älteren Pläne hinfällig geworden. „Jetzt auf einmal zu sagen, jetzt mach ich das wieder – das geht nicht“, findet Harms. Wie dem auch sei: Das umstrittene Grundstück gehört der Stadt. Sie entscheidet über den Verkauf. Gernot Knödler
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