: Das Erinnerungsdreieck steht
Senat beschließt Weiterbau der NS-Gedenkstätte Topographie des Terrors. 76 Millionen Mark Gesamtkosten als Obergrenze. Baustopp soll in diesem Jahr aufgehoben werden
Im Gedenkdreieck der Berliner Erinnerungslandschaft soll auch der „Schlussstein“ realisiert werden. Nach der Entscheidung des Landes für das geplante Holocaust-Mahnmal und der Eröffnung des Jüdischen Museums im Herbst erhält nun die „Topographie des Terrors“ grünes Licht für den Weiterbau. Der Berliner Senat beschloss gestern auf Vorlage von Bausenator Peter Strieder (SPD), 76 Millionen Mark für die umstrittene NS-Gedenkstätte auf dem früheren Gestapo-Gelände zu bewilligen. Dem vorausgegangen war in der vergangenen Woche ein Kompromiss zwischen Strieder und Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD), die Kosten auf 76 Millionen Mark festzulegen und diese zwischen dem Land und dem Bund zu teilen. Bisher hatte der Bund sich lediglich bereit erklärt, 18 Millionen Mark zu zahlen.
Für das komplizierte Bauwerk des Schweizer Architekten Peter Zumthor hatten die Haushälter des Landes – nachdem die Kosten 1999/2000 von 45 auf über 90 Millionen Mark explodiert waren – einen Baustopp erlassen. Eine Minderung der Investitionen für das aus dünnen Betonstäben bestehende Dokumentationszentrum soll nun durch eine einfachere Stab- und Fassadenkonstruktion sowie Abstriche bei der Ausstattung, dem Rohbau und den Grünanlagen erreicht werden.
Strieder stellte in Aussicht, dass der Baustopp im Herbst aufgehoben und die Stäbe dann 2002 errichtet werden könnten. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass „der gesetzte Kostenrahmen eingehalten wird und der Bund sich zur Hälfte an den Gesamtkosten beteiligt“. Neue Mehrkosten bei der Ausschreibung dürften nicht auftreten. Außerdem würden teurere Pläne Zumthors, etwa für die Inneneinrichtung, „nicht akzeptiert“. Daran habe der Senat seine „Zustimmung zur Fortführung des Bauvorhabens“ geknüpft.
Während CDU-Finanzsenator Peter Kurth sich gestern für den Bau der Topographie aussprach, signalisierte die CDU-Fraktion die weitere Blockade des Projekts im Haushaltsausschuss und im Parlament, das den Senatsbeschluss absegnen muss. Ihr Haushaltsexperte begründete dies damit, dass der „Kompromiss unakzeptabel hoch“ ausgefallen und Mehrkosten für das Land „unannehmbar“ seien.
Sowohl Strieder als auch Kurth gaben sich gelassen, dass die Vorlage im Parlament Erfolg haben werde, da die Oppositionsparteien PDS und Grüne Zustimmung bekundet haben. Der SPD-Antrag hätte damit eine Mehrheit im Ausschuss und im Parlament. ROLF LAUTENSCHLÄGER
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