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Fun gegen Faschisten

■ Bergedorfer Jugendliche gehen gegen rechte Gewalt auf die Straße

Endlich einmal anders: Nicht als Reaktion auf einen erneuten Neonazi-Aufmarsch, sondern präventiv wollen am Samstag in Lohbrügge vornehmlich jugendliche AntifaschistInnen gegen Intoleranz und rechte Gewalt unter dem Motto „Feel young, have fun, smash fas-cism“ auf die Straße gehen.

Zu dem Protest rufen neben dem Kreisschülerrat Bergedorf und der Jungen Antifa Bergedorf auch Jusos, Falken und die Regenbogengruppe auf. Unterstützt wird die Aktion – Beginn 12 Uhr Bahnhof Bergedorf – vom „think Up-Projekt“ der Hamburger SPD. Begleitet wird der Marsch vom Falken-Spielmobil „Falkenflitzer“, das für Musik und Erfrischung sorgen soll.

Der Bergedorfer Stadtteil Lohbrügge gilt seit über einem Jahrzehnt als Hochburg neonazistischer Subkultur (Skinheads) und als Rekrutierungsfeld für Neonazis. Durch Saufabende und Wehrsportübungen wurden Jugendliche in die militante Naziszene hineingezogen. Die inzwischen verbotene „Nationale Liste“ (NL) um die noch immer bundesweit agierenden Nazistrategen Christian Worch und Thomas Wulff hatte dort lange Zeit ihre Zentrale. Wulff wohnt noch immer in Lohbrügge.

In Bergedorf begann auch im Frühjahr 1999 die unselige Serie neuerlicher Nazi-Aufmärsche in Hamburg, nachdem es wegen des Verbots der NL 1995 einige Zeit relativ ruhig geblieben war. Inzwischen treten die Neonazis – nachdem sie mittlerweile ein Dutzend Aufmärsche in Hamburg veranstaltet haben – in Bergedorf wieder offen mit Flugblatt- und Plakataktionen in Erscheinung, bedrohen einzelne AntifaschistInnen und sprachen gegen das Lohbrügger Kulturzentrum „Lola“ Drohungen aus, weil dort antifaschistische Veranstaltungen stattfanden. 1999 verübten sie einen Bombenanschlag auf das Jugendzentrum Café Flop in der Wentorfer Straße.

„Wir wollen durch Präsenz zeigen, dass auch Jugendliche aufstehen und etwas unternehmen“, sagt der Sprecher des Bergedorfer Antifa-Bündnisses, Bjarne Egilsson. „Wir wollen anderen Jugendlichen unsere bisherigen Aktivitäten vorstellen und sie motivieren, mit zu machen. Und wir wollen den Rechtsextremen zeigen, dass sie bei weitem nicht alleine sind in unserem Stadtteil.“ Peter Müller

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