piwik no script img

Weiter überwacht: Sozialamt Neukölln

Verwaltungsgericht weist Einspruch gegen Videoüberwachung im Bezirksamt zurück

Das Neuköllner Sozialamt darf vorerst weiter videoüberwacht werden. Das Verwaltungsgericht wies in einem gestern veröffentlichten Beschluss den Eilantrag eines Sozialhilfeempfängers zurück, der während seines Aufenthaltes im Warteraum des Sozialamtes in der Karl-Marx-Straße nicht mit Videokameras aufgenommen werden wollte.

Mit den seit 1. Januar 2001 installierten Videokameras will das Bezirksamt Neukölln Auseinandersetzungen zwischen Bürgern untereinander sowie zwischen Bürgern und Verwaltungsmitarbeitern verhindern. Außerdem sollen die Aufnahmen auch zur Beweissicherung bei Straftaten dienen.

Die 6. Kammer des Verwaltungsgerichts betonte, dass im Rahmen eines Eilverfahrens nicht abschließend über die Rechtmäßigkeit der Videoüberwachung entschieden werden könne. Da es sich jedoch nur um einen kurzfristigen Eingriff handele, die Daten unbeaufsichtigt erhoben und täglich um 15 Uhr automatisch gelöscht werden, könne die Überwachung zunächst erst einmal fortgesetzt werden.

Zudem seien ausreichend Vorkehrungen getroffen worden, um einen Missbrauch der Daten zu verhindern. Die Daten werden nur dann nicht gelöscht, wenn es zu einer Gewalttat kommen sollte. Nach Angaben des Bezirksamts ist dies seit der Installation der Videokameras nicht mehr vorgekommen.

Ein endgültiges Urteil wird erst im Hauptverfahren gefällt. (Aktenzeichen: VG 6 A 97.01, Entscheidung vom 12. April) DDP

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen