: Jetzt mit fünf Säulen
■ Die Cyclassics wollen den Nachwuchs fördern und werden inhaltlich erweitert
Wer sich ernsthaft überlegt hat, in diesem Jahr an einem der drei Jedermann-Rennen während der Cyclassics teilzunehmen, ist zu spät dran: „Wir sind vollständig ausverkauft“, freute sich gestern Frank Bertling. „Wir hätten 15.000 oder noch mehr Fahrer starten lassen können“, sagte der Projektleiter der Veranstaltung. Aus Sicherheitsgründen müsse man darauf verzichten.
Am 19. August wird zum nunmehr sechsten Mal die halbe Stadt abgesperrt, um sowohl die Jedermann-Fahrer als auch im Weltcup-Rennen die besten Profiradler der Welt auf der selben Strecke ungestört durch Hamburg sausen zu lasen. „Das ist immer noch weltweit einmalig“, so Bertling.
Das 251 Kilometer lange Rennen quer durch die Hansestadt gehört zu den zehn bedeutendsten Eintagesrennen des Radsports. Bisher haben sich 22 internationale Profi-Teams gemeldet. Teilnehmen werden voraussichtlich auch Spitzensportler wie Erik Zabel (Unna), Lance Armstrong (USA) und Michele Bartoli (Italien). Bertling kündigte noch eine Terminänderung an: Vom kommenden Jahr an werden die HEW-Cyclassics bereits eine Woche nach Ende der Tour de France stattfinden: „Damit werden wir hoffentlich die Euphorie der Tour de France noch mitnehmen können.“
Als Rahmenprogramm wird auf dem Rathausmarkt auch wieder der Cyclepark abgehalten. Auf der dreitägigen Messe rund um den Radsport gibt es ebenso Ausrüs-tung für das Bike wie Pasta für den Magen. Die drei klassischen Säulen sollen um zwei weitere erweitert werden: Zum einen soll der Nachwuchs durch ein Rennen gefördert werden, zu dem am Vorabend des Weltcups 11- bis 15-Jährige eingeladen werden. Zum anderen wird ein Symposium „Sport und Ökonomie“ abgehalten. Bei dieser wissenschaftichen Tagung äußern sich beispielsweise Udo Bandow, Aufsichtsrat des HSV und Banker, und DFB-Pressesprecher Wolfgang Niersbach zu Stadionbauten für die WM 2006 oder gibt es Vorträge zu volkswirtschaftlichen Aspekten von Veranstaltungen wie eben den Cyclassics.
Ganz besonders freuen sich die Organisatoren, dass in diesem Jahr der NDR die Cyclassics auf nahezu allen seinen Rundfunk- und Fernsehsendern und darüber hinaus auch noch federführend für die ARD überträgt – wie man sich über jeden gefreut hätte, der für Medienwirksamkeit steht. Die internationalen Rechte liegen im Zuge einer Vereinheitlichung im Weltradsportverband UCI bei der EBU – die wiederum mit dem NDR kooperiert. Dadurch wird das Weltcup-Rennen live in allen wichtigen Radsportnationen Europas ausgestrahlt. „Wenn dann auch noch die radsportbegeisterten Italiener mitbekommen“, so Christian Toetzke von der veranstaltenden Agentur upsolut, „dass man auf der Strecke seiner Lieblinge mitfahren kann, bekommen wir noch mehr Anmeldungen für das Jedermann-Rennen.“ In diesem Jahr wird daraus aber nichts mehr. Eberhard Spohd
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