: Here comes the sun
Berlins größte Solarstrom-Anlage ist ans Netz gegangen. Sie deckt den jährlichen Bedarf von 160 Personen
Am 6. Juni ist Berlins größte Solarstromanlage an das Netz der Bewag gegangen. Das auf einer Lagerhalle im Bezirk Spandau installierte Kraftwerk mit 170 kWp Spitzenleistung liefert im Jahr über 140.000 Kilowattstunden Strom. Damit kann der jährliche Bedarf von rund 160 Personen gedeckt werden und der Kohlendioxid-Ausstoß in die Berliner Luft wird um rund 3.000 Tonnen reduziert. „Berlin muss zur Solarhauptstadt werden und damit seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, forderte Arne Broy, Junior-Chef der Firma Elektro-Broy, bei der Einweihung. Das Unternehmen hatte die Solarstromanlage auf dem 1.600 Quadratmeter großen Fabrikdach geplant und installiert. „Dank der Vergütung durch das Energie-Einspeise-Gesetz werden Solarstromanlagen auch wirtschaftlich interessant“, sagte Broy. Der produzierte Strom wird vom Netzbetreiber 20 Jahre lang mit 99 Pfennig pro Kilowattstunde bezahlt.
Der Eigentümer der Lagerhalle, die Familie Steingräber, engagiert sich seit Jahren für Investitionen im Bereich der regenerativen Energien. Erst vor kurzem hatte sie auf einer weiteren Halle in Reinickendorf eine Photovoltaik-Anlage mit 31 kWp Spitzenleistung errichtet. Die Bewag hat sich mit ihrem Förderprogramm „Energie 2000“ an der Finanzierung des Kraftwerks beteiligt. Die 2.000 Solarmodule wurden von BP Solar geliefert.
Derzeit befinden sich rund 3.000 Solaranlagen auf Berliner Dächern, darunter auf zahlreichen Bauten der Bundesregierung. Die Berliner Solarkampagne – ein Zusammenschluss der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft, der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie, des BUND und des Bundes der Energieverbraucher – will mit Unterstützung des Senats für Stadtentwicklung diese Zahl kurzfristig verdoppeln.
Ab 2002 sinkt die Vergütung für neu ins Netz eingespeisten Solarstrom auf 94 Pfennig pro Kilowattstunde. Die Berliner Solarkampagne empfiehlt daher, noch in diesem Jahr mit einer eigenen Anlage ans Netz zu gehen und die dafür garantierten 99 Pfennig pro Kilowattstunde (über 20 Jahre) in Anspruch zu nehmen.
Die Solarkampagne berät Interessenten zur Energieeinspeisung durch Solarstromanlagen unter der Info-Hotline (0 18 01) 22 66 22 (zum Ortstarif) und informiert auf der Internet-Seite www.berlin-solar.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen