piwik no script img

Chrobog soll schweigen

Deutscher Botschafter in USA darf im La-Belle-Prozess nicht über angebliches Gaddafi-Geständnis aussagen

BERLIN dpa ■ Der deutsche Botschafter in den USA, Jürgen Chrobog, darf nicht im Prozess um den Terroranschlag auf die Berliner Discothek La Belle aussagen. Die Bundesregierung hat die Genehmigung wegen der Nachteile für ihre auswärtigen Beziehungen abgelehnt, teilte derRichter gestern vor dem Berliner Landgericht mit. Chrobog sollte zu einem angeblichen Geständnis des libyschen Revolutionsführers Gaddafi befragt werden, demzufolge Libyen an dem Attentat im Jahr 1986 beteiligt war.

Chrobog hatte vorigen März in Washington an einer Unterredung zwischen Kanzler Schröder und US-Präsident Bush teilgenommen. Dabei soll Kanzlerberater Steiner von einem Geständnis Gaddafis berichtet haben. Den Inhalt der Gespräche hatte Chrobog per Fernschreiben an das Berliner Auswärtige Amt gesandt. Eine Kopie ist inzwischen im Besitz von Anwälten der La-Belle-Opfer und wurde der Berliner Justiz anonym zugespielt.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen