: Jetzt noch nichts kaufen
Mit dem Erwerb von Finanzprodukten zur neuen Rente sollte man noch mindestens bis zum Jahresende warten
Mit dem Einstieg in die private Altersvorsorge warten 35 Prozent der Deutschen lieber noch etwas ab. Einer Emnid-Umfrage zufolge wollten vor allem Haushalte mit einem Nettoeinkommen zwischen 2.000 und 4.000 Mark erst mal sehen, welche Produkte denn nun tatsächlich staatliche gefördert würden. Das ist auch gut so.
Die Unternehmen, die förderfähige Altersvorsorgepolicen anbieten, stehen zwar in den Startlöchern. „Noch im Sommer 2001 wollen viele Versicherungsgesellschaften Riester-Policen anbieten“, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Finanztest. Indes sei das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen gerade erst dabei, die neuen Produkte dahingehend zu prüfen, ob sie den staatlichen Voraussetzungen entsprechen. Erst dann erhalten sie ein Zertifikat. Das aber geschehe auf Grund des notwendigen Vorlaufs laut Finanztext „erst ab Dezember 2001“.
Die Verbraucherschützer warnen deshalb davor, voreilig etwaige jetzt schon unterbreitete Angebote anzunehmen. Denn für „Altersvorsorgeverträge ohne Zertifikat gibt es weder eine Zulage noch eine Steuererleichterung“. Wer auf „bloße Zusage eines Anbieters auf ein späteres Zertifikat“ hin unterschreibe, riskiere, die „Beiträge vollständig selbst zu zahlen“. Deshalb sollte man sich mindestens bis zum Jahresende 2001 Zeit lassen, um die Produkte zur geförderten Altersvorsorge auszuwählen. Wer länger warte, habe mutmaßlich eine größere Auswahl. Die Entscheidung könne man sogar noch bis Ende 2002 fällen, weil die Zulage dann noch rückwirkend ausgezahlt werde.
Tipps von Finanztest: Unterschreiben sollte man erst, wenn man mehrere Angebote von Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften verglichen hat. Und: „Prüfen Sie, ob das Angebot, für das Sie sich entscheiden, das Zertifikat des Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen trägt.“ ALO
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen