piwik no script img

ehegattensplitting

Kostspielige „Homoehe“

Heterosexuelle Ehen werden im Steuerrecht durch das so genannte Ehegattensplitting privilegiert, egal ob diese Beziehung Kinder hervorbringt oder nicht. Der Gesetzgeber ging – von seiner heterosexuellen Moral abgesehen – davon aus, dass beide PartnerInnen finanziell füreinander aufzukommen haben. Bezahlt also der/die eine die Ausbildung des/der anderen, kann dies steuerlich berücksichtigt werden. Ist der/die eine nicht erwerbstätig, wird Arbeitseinkommen des/der anderen versteuert, als hätten es beide erwirtschaftet.

Dieses Ehegattensplitting diente vornehmlich der Rettung der so genannten Hausfrauenehe, bei der die Frau sich um die Kinderaufzucht kümmert und der Mann das Geld heranschafft. Prinzipiell würde dieses Steuerprivileg auch für die „Verantwortungsgemeinschaft“ (Grünen-Politiker Volker Beck) der Eingetragenen Partnerschaft gelten – ließe dies der Bundesrat nur zu. Aber Steuerrechtsfragen sind in der Länderkammer zustimmungspflichtig. Dieser Teil wird von der Union abgelehnt, weil sie in keiner homosexuellen Verbindung eine Verantwortlichkeit der PartnerInnen füreinander erkennen will.

So bleibt selbst das in Karlsruhe zu prüfende Gesetz ein kostspieliger Torso: Die PartnerInnen müssen finanziell füreinander einstehen, dürfen aber die Aufwendungen steuerlich nicht absetzen. Unabhängig vom laufenden Verfahren wird diese Ungerechtigkeit einmal Karlsruhe beschäftigen. JAF

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen