: adrienne goehler
Von Kuhbach nach Berlin
Vor knapp 46 Jahren im badischen Lahr geboren, wuchs die heutige Berliner Kultursenatorin Adrienne Goehler im Schwarzwalddorf Kuhbach auf. Mit 13 Jahren trat sie aus der katholischen Kirche aus, mit 19 begann sie in Freiburg ein Studium der Germanistik und Romanistik. Das war 1974. Fünf Jahre später zog sie nach Hamburg und wechselte das Studienfach. 1986 machte sie ihr Diplom in Psychologie. Die zwölf Studienjahre bereicherten sie um die Erfahrungen des Protests gegen das Atomkraftwerk Wyhl, der Mitgliedschaft in einer „Marxistisch-Reichistischen Initiatve“, der Arbeit auf einem Kibbuz sowie längerer Aufenthalte in Frankreich und Westafrika. Bereits 1981–84 Mitglied im Bundeshauptausschuss der Grünen, zog Goehler gleich nach dem Ende ihres Studiums 1986 an der Spitze der von ihr gegründeten GAL-Frauenfraktion in die Hamburger Bürgerschaft ein. Als Folge der Rotation verließ sie das Landesparlament bereits nach drei Jahren, wurde aber im Anschluss zur Präsidentin der Hamburger Kunsthochschule gewählt – ein Amt, das sie trotz heftiger Konflikte mit den Dozenten zwölf Jahre lang ausübte. Im Kreis der deutschen Hochschulchefs war sie anfangs mit 33 Jahren nicht nur die jüngste, sondern auch die einzige Frau. Beim Berliner Regierungswechsel vor anderthalb Monaten wurde die inzwischen parteilose Adrienne Goehler als Nachfolgerin von Christoph Stölzl zur Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur gewählt.
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