: therapeutisches klonen
Gesundes Gewebe züchten
Viele Krankheiten lassen sich nur heilen, wenn man das kranke Gewebe durch gesundes ersetzt. Doch weil der Körper fremde Zellen abstößt, setzen Wissenschaftler auf das therapeutische Klonen. Mit dieser Methode soll im Labor gesundes Gewebe gezüchtet werden, das mit dem Erbgut des Patienten absolut identisch ist und – so die Hoffnung – nicht vom Immunsystem abgestoßen wird.
Bei dem Verfahren wird Erbmaterial aus einer gesunden Zelle des Patienten in eine zuvor entkernte Eizelle übertragen. Im Labor reift sie zu einem Embryo heran, der im frühen Stadium hauptsächlich aus so genannten Stammzellen besteht. Aus ihnen kann noch jedes beliebige Gewebe, vom Muskel bis zur Nervenzelle, entstehen. Die Forscher suchen nach Wegen, die Stammzellen so zu beeinflussen, dass aus ihnen nur das Gewebe wächst, das ein Patient benötigt. Allein um zu prüfen, ob das Verfahren jemals in der Praxis anwendbar sein wird, benötigt die Wissenschaft aber noch mehrere Jahre. Voraussetzung ist jedoch, dass die Regierungen das Klonen für medizinische Zwecke gesetzlich erlauben.
Beim reproduktiven Klonen wird das Erbmaterial eines Lebewesens nicht in eine entkernte Eizelle gespritzt, um Ersatzgewebe zu produzieren, sondern um ein komplett identisches Lebewesen zu schaffen. Dazu pflanzt man den sich herausbildenden Embryo in eine Gebärmutter ein. Britische Wissenschaftler schufen so aus einer Euterzelle und einer Eizelle das Klonschaf Dolly. RGE
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