piwik no script img

Gesunder Kick

■ Millerntor-Stadion soll neu gebaut werden. Finanzierungsmodell vorgelegt

Eigentlich ist es schon ein running gag: Das Stadion am Millerntor soll neu gebaut werden. Jetzt gehen die Verhandlungen um die Umgestaltung der maroden Arena in eine neue Phase. Am Sonnabend stellten der FC St. Pauli und sein Hauptsponsor Securvita das neue Konzept vor. Ziel ist es, das neue Spielfeld für die Kiez-Kicker mit einem Gesundheitspark für St. Pauli zu verbinden.

Das Stadion selbst soll etwa 32.000 Zuschauer fassen können, zur Hälfte auf Stehplätzen. Die Stahlkonstruktion soll innerhalb der Grundstücksgrenzen des heutigen Baus bleiben. Die Plätze für die Amateurmannschaften hinter der Nordkurve bleiben erhalten, die Haupttribüne wechselt die Seite und wird dann zum Heiligengeistfeld weisen.

In der Mantelbebauung sollen Büroflächen für die Securvita, eine Unternehmensgruppe für alternative Versicherungen und Finanzmodelle, untergebracht werden. Darüber hinaus sieht der Plan die Ansiedlung eines Gesundheitszentrums vor. Unter anderem sind Nutzungen durch naturheilkundliche Arztpraxen, eine Kindertagesstätte und alternative Rehabilitationseinrichtungen geplant. Das benachbarte Hallenbad in der Budapester Straße soll ebenfalls Platz in dieser Bebauung finden und so dem Stadtteil erhalten bleiben.

Die Kosten für das Projekt betragen insgesamt rund 120 Millionen Mark, 70 Millionen für das Stadion und 50 Millionen für den Mantel. Die sollen über einen geschlossenen Immobilienfond finanziert werden, den die Securvita auflegt, die sich auch mit „einem höheren zweistelligen Millionenbetrag“ daran beteiligt, so Frank Fechner, Koordinator der Stadion-Betriebsgesellschafter. Dafür gibt sie ebenso wie der FC St. Pauli eine Mietgarantie ab. Gleichzeitig schafft der Verein Rücklagen „auf Basis der Zahlen aus der Zweiten Liga“, wie Fechner betont, um das Stadion nach 20 bis 25 Jahren zu kaufen. Mit dem Bau soll im Mai begonnen werden, die Bauzeit soll 20 Monate betragen. Eberhard Spohd

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen