: Peres will Arafat treffen
Überraschend stimmt Israels Außenminister nach Vermittlung seines spanischen Kollegen einem Gespräch mit dem Palästinenserpräsidenten in der Grenzregion zu
MADRID/JERUSALEM afp ■ Nach wochenlangen zähen, internationalen Bemühungen haben sich Israels Außenminister Schimon Peres und Palästinenserpräsident Jassir Arafat gestern überraschend auf ein Treffen geeinigt. Peres und Arafat wollen sich heute Abend an der Grenze der Palästinensergebiete zu Israel treffen, sagte der spanische Außenminister Josep Piqué gestern nach einem Telefonat mit Peres. Nach Angaben spanischer Diplomaten wurde der genaue Ort des Treffens nicht genannt. Peres habe dem spanischen Chefdiplomaten jedoch versichert, das Treffen werde stattfinden, sofern es keine neuen Zwischenfälle in der Region gebe. Das israelische Außenministerium wollte die Verabredung weder bestätigen noch dementieren. Es wäre das erste Treffen der beiden Politiker seit Mitte Juli.
Kurz zuvor hatte die israelische Regierung einen Vorschlag Arafats abgelehnt, der sich gleich gestern mit Peres im ägyptischen Badeort Taba treffen wollte. Arafat habe diesen Vorschlag unmittelbar nach den Anschlägen vom Sonntag offenbar nur gemacht, um israelische Vergeltungsangriffe zu verhindern, sagte ein israelischer Regierungsvertreter. Bei den drei Anschlägen waren sieben Menschen getötet und 42 verletzt worden. Auf weitere Anschläge will Israel auch künftig mit Vergeltungsschlägen und gezielter Tötung mutmaßlicher Attentäter reagieren.
Peres hatte am Freitag seine Absicht erklärt, sich noch im September insgesamt drei Mal mit Arafat treffen zu wollen. Die grundsätzliche Einigung über ein Treffen zwischen Arafat und Peres war im August von Bundesaußenminister Joschka Fischer vermittelt worden.
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