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Nahost-Treffen wackelt

Palästinenser töten Israelin bei Bethlehem. Trotz Waffenruhe mehrere Verletzte in Nahost

JERUSALEM dpa ■ Nach einem tödlichen Anschlag auf israelische Siedler im Westjordanland ist das Treffen zwischen dem israelischen Außenminister Schimon Peres und Palästinenserpräsident Jassir Arafat erneut verschoben worden. Aus dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon verlautete, das Treffen sollte gestern nicht mehr stattfinden. Am Morgen hatte es noch geheißen, die Zusammenkunft werde innerhalb von 24 Stunden erwartet. Gestern Abend wollte Scharon in Jerusalem sein Kabinett zu einer Dringlichkeitssitzung versammeln, um über das weitere Vorgehen nach den jüngsten Anschlägen zu beraten. Scharon „bedauerte“ die palästinensischen Verstöße gegen die von Präsident Arafat verkündete Waffenruhe. Sie habe nur etwa 20 Stunden gehalten. „Ich bedaure sehr, dass die palästinensische Autonomiebehörde ihre Verpflichtung nicht erfüllt hat, und wir werden nun entscheiden, was zu tun ist“, sagte Scharon vor Mitgliedern der Likud-Partei.

Eine israelische Siedlerin war gestern morgen bei einem Überfall südlich der palästinensischen Stadt Bethlehem getötet und ihr Mann schwer verletzt worden. Drei Kinder auf dem Rücksitz ihres Fahrzeugs blieben unversehrt. Es war der erste tödliche Anschlag seit Ausrufung einer Waffenruhe durch Arafat am Dienstag. Am Mittwochabend waren zwei Israelis bei der Explosion eines Sprengsatzes nahe Oranit im Grenzbereich zwischen Israel und dem Westjordanland verletzt worden. Zu den Anschlägen bekannte sich Arafats Fatah-Bewegung.

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